Google vs. Amazon – das Rennen um die beste Marktplatz Position

Marija Petreski
Marija Petreski
SEA Consultant
Length
5 min read
Date
1 April 2021

Kürzlich ging eine kleine Schockwelle durch die Welt des E-Commerce: Hatte Google tatsächlich angekündigt, seine Google Shopping Plattform kostenlos anzubieten? Eins sei gesagt, ganz so einfach ist es dann doch nicht, denn die gesamte Situation muss etwas nuancierter betrachtet werden.

Ein paar Fakten gleich zu Beginn:

  • Google Shopping wird nicht per se kostenlos zur Verfügung stehen, aber es werden durchaus Produkteinträge hinzugefügt, für die Sie nicht mehr bezahlen müssen.
  • Dies betrifft nur noch den Google Shopping-Tab und nicht mehr die Shopping-Ergebnisse auf der normalen Suchseite, denn diese bleiben alle weiterhin kostenpflichtig. Das Update wird zunächst nur in den USA bei einer ausgewählten Gruppe von Kund:innen eingeführt. Es ist allerdings zu erwarten, dass die neuen Optionen im Laufe des Jahres auch weltweit eingeführt werden.

Können Sie dennoch getrost mit dem “business as usual” fortfahren? Zweifellos, denn die Auswirkungen dürften aufgrund der oben genannten Punkte vernachlässigbar sein. Seien Sie sich allerdings bewusst, dass dieses Update perfekt zu Googles langfristigen Plan passt: Ein vollwertiger Marktplatz-Konkurrent von Amazon zu werden. Denn in Deutschland mag man zuerst an die Suchmaschine denken, wenn man von Google spricht, aber in den USA ist Google bereits schon deutlich etablierter und sichtbarer, wenn es um das Thema Shopping geht. Hier entwickelt sich Google Shopping zunehmend zu einem umfangreichen Marktplatz.

Google’s neuste Strategie: Schaffung eines vollwertigen Marktplatzes

Amazon erhöht derzeit seinen Marktanteil für Suchmaschinenwerbung auf Kosten von Google. Die Erwartung von emarketer.com ist, dass sich dieser Trend bis 2021 sogar noch fortsetzen wird, wenn Amazon tatsächlich einen Marktanteil von 15,9% gewinnen wird. Nun muss Google mit einer Angriffs-Strategie aufwarten und steigt mit Google Shopping ins Rennen.

Seit der Einführung von Google Shopping im Jahr 2012 hat es zwei große Herausforderungen gegeben:

  • Produktinformationen müssen so vollständig, relevant und aktuell wie nur möglich gehalten werden: Nicht umsonst sind die Anforderungen an Werbetreibende in den letzten Jahren immer strenger geworden. Jedes Jahr folgen zwei oder mehr Updates, die die Daumenschrauben enger ziehen. Dadurch wird zum Beispiel sichergestellt, dass Produkte besser miteinander verglichen werden können.
  • Die globale Produktpalette soll so vollständig wie möglich sein: Um mit Amazon konkurrieren zu können, ist eine riesige Produktpalette erforderlich und genau das soll das Update diese Woche leisten.

Offenbar gibt es immer noch viele Verkäufer:innen, die ihre Produkte nicht durch Google Shopping bewerben. Durch das aktuelle Update, möchte Google genau diese Zielgruppe treffen und einen Anreiz schaffen, damit anzufangen. Fragen Sie sich einmal selbst: Wer möchte keine kostenlosen Klicks auf seinen Webshop generieren? Aber machen Sie sich eines klar – nichts ist umsonst und so wird früher oder später ein neues Einnahmen Modell entstehen. Die Chancen stehen also gut für Google, dass Sie hier und da unbemerkt bezahlen müssen und sich damit selbst als Kund:in entpuppen.

Google als Marktplatz: Vorbereitungen des E-Commerce

Wie bei den anderen Marktplätzen sind auch bei Google eine Reihe von Trends zu erwarten:

  • Eine Verlagerung des Siedlungsmodells von CPC (und die kostenlosen Klicks, die diese Woche hinzugefügt werden) zu CPS: Sie zahlen demnach pro Transaktion.
  • Ein größerer Teil des Einkaufserlebnisses findet außerhalb Ihres Webshops statt und der Transaktionsmoment verschiebt sich von Verkäufer:innen zum Marktplatz.
  • Sie haben weniger oder kürzerer Kontakt mit den Kund:innen.
  • Qualität und Pünktlichkeit von den Produkten wird noch wichtiger.
  • Es wird mehr Aufmerksamkeit für die Optimierung des organischen Einkaufs von SEO-Teams geben.

Es ist daher höchste Zeit, innerhalb der digitalen Teams solide Marktplatz Expertise bereitzustellen. Dieses Video zeigt, wie das Google Shopping-Erlebnis in den Vereinigten Staaten bereits aussieht und ist ein Vorgeschmack auf das, was wir in Deutschland zu erwarten haben.

Wer sitzt am längeren Hebel, Google oder Amazon?

Team Google: Die Plattform hat bereits alle Zutaten, um ein reibungsloses, digitales Einkaufserlebnis bis hin zur Transaktion anzubieten. Mit diesen Voraussetzungen wird Google zweifellos zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten im Vergleich zu anderen Mitbewerbern werden.

Team Amazon: Der Marktplatz verfügt über eine hochmoderne Fulfillment- und After-Sales-Infrastruktur sowie einen Hauptabonnementservice auf der Seite. Während Google im täglichen Leben der Nutzer:innen allerdings viel stärker präsent ist. Denken Sie nur an Google Maps oder Gmail. Es existieren viele spannende, verschiedene Faktoren für einen interessanten Marktplatz Kampf – den wir weiterhin aufmerksam verfolgen werden!

Mehr Artikel?

Alle Artikel ansehen

Fragen?

SEA Consultant

Marija Petreski